Die Schönheit und Magie des Einfachen
Wenn nichts mehr hinzugefügt werden muss
Manchmal liegt die größte Kraft nicht im Neuen, sondern im Vertrauten.
Nicht im Mehr, sondern im Weniger.
Nicht in der Variation, sondern in der Wiederholung.
Im Lachyoga begegnen wir dieser Erfahrung immer wieder: Dort, wo Übungen einfach bleiben, wo nichts gesteigert, ausgeschmückt oder kreativ überformt wird, öffnet sich ein Raum von Tiefe. Ein Raum, in dem Lachen geschehen kann.
Einfachheit als höchste Stufe
Einfachheit wird manchmal missverstanden als Mangel. Als etwas Unfertiges, Uninspiriertes. Doch in vielen Weisheits- und Meditationstraditionen gilt sie als höchste Form der Reife. Zen spricht vom einfachen Sitzen. Die Philosophie von der Reduktion auf das Wesentliche. Leonardo da Vinci schrieb: „Einfachheit ist die höchste Stufe der Vollendung.“
Einfachheit bedeutet nicht, dass nichts geschieht. Sie bedeutet, dass nichts ablenkt.
Im Lachyoga schafft diese Qualität einen besonderen Raum von Präsenz. Der Körper darf ankommen. Der Atem findet seinen Rhythmus. Das Lachen wird frei von Anstrengung und darf fließen.
Wiederholung als Tor zur Tiefe
Wiederholung hat einen besseren Ruf verdient. Sie gilt als langweilig, mechanisch, überholt. Doch der Körper weiß es besser.
Kinder rufen begeistert „Nochmal!“. Musik lebt von Wiederholung. Meditation von immer gleichen Abläufen.
Auch im Lachyoga wirkt Wiederholung beruhigend. Sie gibt Sicherheit. Sie lässt den Geist stiller werden. Mit jeder Wiederholung sinken wir ein wenig tiefer – spiralförmig in den Moment hinein: Der Körper erinnert sich. Der Atem vertieft sich. Das Lachen wird weicher, runder, freier. Und kindliche Freude taucht auf.
Kindliche Verspieltheit
Einfache Übungen sprechen die kindliche Verspieltheit in uns an. Kinder können an Wiederholung große Freude entwickeln. Es ist das Vertraute, das Bekannte, das Sicherheit gibt, sich voll und ganz auf das Erleben einzulassen. Im Lachyoga öffnet die Einfachheit den Zugang zu dieser Qualität: zur Spielfreude, zum grundlosen Lachen. Wenn Übungen vertraut sind, kann sich etwas lösen. Kontrolle fällt weg. Erwartungen verlieren an Bedeutung.
Übungen wie Meterlachen, Mango-Lassi oder Milchshake-Lachen wirken gerade durch ihre Schlichtheit. Sie sind klar. Wiederholbar. Verlässlich. In der Gruppe fördern sie Synchronität und Gemeinschaft. Der Körper findet einen gemeinsamen Rhythmus. Blicke verbinden. Atem gleicht sich an. Diese Einfachheit schafft Sicherheit. Und aus Sicherheit kann Loslassen entstehen – körperlich, emotional, menschlich.
Einfachheit beim Lachyoga-Kongress
Der Lachyoga-Kongress wirkt auf den ersten Blick nicht wie eine Zelebration von Einfachheit. Viele parallele Workshops und Angebote, viele Menschen und Input, Austausch und Begegnung. Und doch tauchen Elemente von Wiederholung, von einfachen Abläufen, immer wieder auf. In der "Ho Ho Ha Ha Ha"-Begrüßung auf dem Gang, im gemeinsamen Lachen mit bekannten Übungen. Ein Workshop greift das Thema besonders auf: "Die Anfänge des Lachyoga und die Magie des Einfachen" von Brigitte Kottwitz und Sandra Mandl. Dieser wird in weiteren Türchen noch genauer vorgestellt.
Stay tuned and keep it simple!
