Newsletter LYUD | 02.2025
sozialer klebstoff körperkontakt
Wenn ein Baby zur Welt kommt, möchte es nahe am Körper eines liebevollen Menschen gehalten und von diesem berührt werden. Mit den kleinen Händen tastend und mit dem Mund saugend lernt es, sich selbst und seine Umwelt zu entdecken. Es entwickelt auf diese Weise ganz natürlich ein Geborgenheits- und ein Zugehörigkeitsgefühl zu seiner Familie.
Körperliche Nähe ist der Ursprung und die Basis menschlicher Beziehungen. Im Laufe des Lebens verändert sich der Körperkontakt. Je älter man wird, desto öfter geht er sogar ganz verloren mit der Folge, dass Einsamkeit, Ängste und sogar Krankheiten daraus entstehen können. Wie Lachclubs dem entgegen wirken und, ganz wichtig, ohne dabei körperliche Grenzen zu überschreiten, haben wir uns einmal näher angeschaut. Mehr dazu weiter unten.
Außerdem hat Sandra mit Pascal Hartmann-Boll ein spannendes Interview geführt, das ihr im neusten Blogbeitrag findet. Mit jeder Menge Lachen und Infos zum täglichen WhatsApp-5-Minuten-Lachclub ein heiteres Lauschvergnügen.
Einen herzlichen Glückwunsch möchten wir noch ans Lachtelefon-Team richten. Mit vereinten Kräften hat das Team am Sonntag, 02.02.2025 insgesamt 1429 Anrufe entgegengenommen und in 12 Stunden mehr als 24 Stunden Lachen verteilt. Was für eine großartige Leistung, der wir unsere Anerkennung ausdrücken möchten! Übrigens: Wer im März 2025 bei der Geburtstagsfeier von Lachtelefon und Morgenlachen teilnehmen möchte, aber nicht nach Bad Zwesten fahren kann, der hat jetzt auch die Möglichkeit, an ausgewählten Programmpunkten online teilzunehmen. Auch dazu gibt's weitere Infos hier im Newsletter weiter unten.
Wir wünschen Euch einen Herz und Seele erwärmenden Februar.
Eure Gabriela und Sandra
glücklich lachen mit fingerspitzengefühl
Wir haben uns eine Lachyoga-Session mit Fokus auf den oben erwähnten Körperkontakt näher angeschaut und wir sind fündig geworden;) Im Folgenden geben wir einen Überblick über das, was wir beobachtet haben.
Es ging schon los bei der Begrüßung, bevor die Session überhaupt startete: Umarmungen, Lachen, Berührungen an Hand, Arm und Schulter, während sich die neuesten Neuigkeiten ausgetauscht wurden. Es folgte freies Tanzen zum Aufwärmen und hierbei dauerte es nur wenige Augenblicke, bis die ersten Lachyogis fröhlich umeinander herum tanzten, sich die Hände reichten und zum Rhythmus der Musik von einem zum anderen wechselten.
Beim Begrüßungslachen wurden die eigentlich "kontaktlosen" Berührungen, wie zum Beispiel Schulter an Schulter, Fuß an Fuß oder Faust an Faust aus der Corona-Zeit noch einmal durchgespielt. Beim Vokale-Lachen fassten sich alle an, um einen Kreis zu bilden, gemeinsam in die Mitte zu laufen, wieder zurückzulaufen und das Ganze fünf Mal ohne loszulassen. Erst nach dem "U" wurden die Hände wieder gelöst.
Zum Bären-Lachen schubberte man sich wohlig brummend und schmunzelnd den Rücken am Rücken eines anderen, wobei man sich vorstellte, es wäre ein Baum. Beim Elektroschock-Lachen berührte man mit der Spitze des Zeigefingers den Zeigefinger, den Arm oder die Schulter seines Gegenübers, um ihn sofort, wie elektrisiert, zurückzuziehen. Ein kurzer Moment der Berührung, der es in sich hat! Es könnte passieren, dass die Fingerspitzen aneinander festkleben, wie auf dem Foto oben geschehen:)
Beim Lob-Lachen im Kreis wurden die Arme ausgebreitet und die Hände auf die Schulterblätter der Nachbar*in rechts und links gelegt, um sie anerkennend zu klopfen. Kleine, mittlere und große Probleme wurden weggelacht. Die "großen Probleme" packten zwei Lachyogis gemeinsam an wie ein schweres Paket und trugen es mit vier Händen zur Mitte. Für das Pizza-Lachen stellten sich alle Lachyogis in einer Reihe hintereinander auf, um eine fiktive Pizza auf dem Rücken der Vorderfrau/des Vordermanns zu backen. Hierbei wurden verschiedene Varianten der Berührung genutzt. Für das Ausrollen des Teigs diente z.B. die ganze Handfläche, für die Dekoration mit Oliven genügte die Fingerspitze. Yummy:)
Beim wiederholten "Ho Ho hahaha-Klatschen" ergaben sich durch die gesamte Session hindurch enorm viele Berührungen durch das gegenseitige synchrone Aufeinander-Klatschen der Handflächen. Zum Schluss standen alle im Kreis, fassten sich an, lächelten in die Runde, spürten noch einmal ganz bewusst die Wärme und Energie der Hände der Nachbarn zu beiden Seiten und drückten sie sanft.
Zusammenfassend können wir sagen, dass sich in dieser Lachyoga-Session für uns überraschend viele Körperkontakte ergeben haben. Diese wurden spielerisch ausgeführt und wurden begleitet von einem zugewandten, wohlwollenden Lachen sowie einem offenem Blickkontakt. Es gab keinerlei peinliche oder unangenehme Situationen. Unter den Lachyogis herrschte ein klarer Konsens darüber, wie, wann und wo die Berührungen stattfinden konnten, ohne jemandem unangemessen zu nahe zu kommen.
Lachyoga bietet über das Lachen hinaus noch so viel mehr, denn auch diese beinahe zahllosen kleinen Berührungen in einem geschützten Raum bei heiterer, aufmunternder Atmosphäre, vermitteln ein großartiges Gefühl von Nähe, von Zusammengehörigkeit, stärken Zuversicht und befeuern Optimismus und Lebensfreude. Wir meinen, dass der Aspekt Körperkontakt während einer Lachyoga-Session in der Betrachtung der positiven Wirkungen mehr Aufmerksamkeit verdient hat. Wir haben ihn bisher den Nebeneffekten zugeordnet und wohlmöglich haben wir ihn weit unterschätzt. Gerade in heutigen Zeiten, in denen Bildschirme ein echtes Miteinander immer mehr ersetzen und Einsamkeit sich wie eine neue Pandemie auszubreiten scheint, kommt dieser Facette des Lachyogas ebenfalls eine elementare Bedeutung zu.
Lesetipp: "Human Touch" von Rebecca Böhme. Die junge Neurowissenschaftlerin beschreibt sehr anschaulich und gut verständlich, warum Berührungen kein Luxus sind und bis ins hohe Alter ein Überlebensmittel bleiben.
Es würde uns sehr interessieren, wie Ihr darüber denkt, welche Erfahrungen Ihr gemacht habt und ob Ihr Anregungen zu diesem spannenden Thema habt. Wir tragen eure Beiträge zusammen und stellen sie auf der Website in einen Blog, so dass alle etwas davon haben.
Foto: Egbert Griebeling, Copyright
pascal hartmann-boll - gründer eines 5-minuten lachclubs
Jeden Morgen um 8:50 Uhr klingelt es im WhatsApp-Chat des Fünf-Minuten-Lachclubs. Und dann ist der Name Programm: Fünf Minuten lang wird gemeinsam gelacht. Manchmal auch zu anderen Zeiten. Die Idee stammt von Pascal Hartmann-Boll, der direkt nach seiner Ausbildung zum Lachyoga-Lehrer nach Wegen gesucht hat, täglich zu lachen. Pascal berichtet in einem unterhaltsamen Interview mit Sandra Mandl über seine Einstellung zum Lachen, welche Verbindungen er herstellt zwischen seiner beraterisch-therapeutischen Tätigkeit und dem Lachyoga und bringt jede Menge Lachen mit. Viel Freude und Bewusstseinserheiterung beim Hören!
zum interview
der gemeinsame Lachgeburtstag von Lachtelefon und Morgenlachen
Vom 21.03.-24.03.2025 steigt die große Lachparty im Haus Ebersberg in Bad Zwesten. Das Team des Lachtelefon, das Team vom Morgenlachen und alle, die mitfeiern möchten, treffen sich für ein heiteres Wochenende mit jeder Menge Programm, aber auch Zeit für Austausch und Beisammensein. Wer sich noch mehr Lachen gönnen möchte und in der Woche vorher zum Lachyoga-Lehrer / zur Lachyoga-Lehrerin ausbilden lassen, der hat auch dazu Gelegenheit (siehe weiter unten).
Wer vor Ort nicht dabei sein kann, hat die Möglichkeit, online teilzunehmen. Die öffentlichen Termine, zu denen alle herzlich eingeladen sind, sind:
Freitag, 21.03.2025 von 19:30 – 19:50 Uhr: gemeinsames Abendlachen
Samstag, 22.03.2025 von 9:00 – 9:20 Uhr: gemeinsames Morgenlachen
Sonntag, 23.03.2025 ab 9:00 Uhr: große Lachgeburtstagsfeier (international, mit Übersetzung ins Englische, auch Dr. Madan Kataria und Teilnehmer:innen vom japanischen und französischen Lachtelefon werden anwesend sein)
Darüber hinaus könnt ihr euch auch anmelden für weitere Programmpunkte, weitere Infos auf der Lachtelefon-Seite.
Anmeldung und weitere Infos
Lachyoga-Lehrer:innen-Training
Next step laughter - geh den nächsten Schritt im Lachyoga und lass dich weiterbilden zur Lachyoga-Lehrerin / zum Lachyoga-Lehrer! Vor dem großen Lachgeburtstag bieten Susanne Klaus und Sandra Mandl ein Training an, in dem du 5 Tage Freude, Heiterkeit und jede Menge Input zu Lachyoga bekommst. Wenn du Lust hast auf eine geballte Ladung Freude - und erfahren möchtest, wie du das auch weitergeben kannst - dann melde dich jetzt an, es gibt noch ein paar wenige freie Plätze.
Anmeldung und weitere Infos
SAve the date - Achter deutscher Lachyoga-Kongress am 20.-22. März 2026
Noch 409 Tage! Vom 20.-22. März 2026 findet der nächste deutsche Lachyoga-Kongress statt! Da treffen wir uns wieder, für drei Tage voller Lachen, Informationen, Begegnung und Gemeinschaft. Das Thema des Kongresses darf gern auch 2025 schon wirken: "Gemeinschaft und Verbundenheit" wird im Fokus stehen. Auf Instagram und Facebook gibt's zur Vorfreude täglich ein Foto vom letzten Kongress 2024 mit dem Countdown. Schaut gern mal vorbei - und lasst ein Like da. :)